„Dä hellje Zinter Mätes, dat wor ne jode Mann, dä jof de Kinder Kääzcher un stoch se selver an. Butz, butz wieder butz, dat wor ne jode Maaaaaann…“ So klingt es, wenn in meiner Heimat Sankt Martin gefeiert wird. Als Kind habe ich Sankt Martin geliebt und mich im Herbst immer gefreut Laternen zu basteln. Jaaaaa basten war schon immer mein Ding! 🙂 Im Kindergarten und in der Grundschule basteln im Rheinland nämlich alle Kinder Laternen. In den Tagen vor dem 11. November gibt es in jedem Stadtviertel und in fast jedem Dorf einen Sankt Martins Umzug.
Da zieht man am frühen Abend mit erleuchteten Laternen durch die Stadt, singt Martinslieder und vorneweg reitet ein als Sankt Martin verkleideter Mann. Auf manchen Zügen wird auch die Schenkung des Mantels nachgespielt. Der Zug endet traditionell am großen Martinsfeuer, wo jedes Kind seinen Weckmann bekommt. Ach was war das schön! Damals hatten wir auch noch echte Kerzen und keine Glühbirnen in unseren Laternen. Aber da ist dann eben auch die ein oder andere Laterne nicht wieder heil zurück gekommen 😉
Nach dem Martinsfeuer ziehen die Kinder um die Häuser und gehen schnörzen (das Wort klingt irgendwie ganz schön fies :-)). Dabei klingelt man an den Haustüren, singt Martinslieder und bekommt dafür Süßigkeiten. Hihi, das war natürlich immer das Beste! Fast so wie heutzutage an Halloween, nur dass man singen musste. 😉
Aber nun zurück zu den Weckmännern: Im Rheinland bekommt man zur Martinszeit bei jedem Bäcker Weckmänner, aber die selbst gebackenen schmecken doch immer noch am besten. Ich habe es als Kind geliebt, wenn meine Mutter frische Weckmänner gebacken hat. Yummi! Und natürlich muss ich diese schöne Tradition weiter tragen und nun meine eigenen Weckmänner backen. Hier kommt auch schon das Rezept dafür:
Zutaten für 5 Weckmänner
550 g Mehl
1 Würfel Hefe
250 ml warme Milch
125 g flüssige Butter
100 g Zucker
2 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
Abrieb von 1/4 Zitrone
1 Ei
Prise Salz
Zum Bestreichen und Verzieren:
1 Eigelb
3 EL Milch
Rosinen
(Tonpfeife)
Zuerst erwärmt ihr im Topf oder der Mikrowelle die Milch auf ca. 40° C auf. Sie darf nicht kochen! Anschließend löst ihr die Hefe darin auf. Nun schmelzt ihr die Butter und gebt sie zusammen mit Mehl, Zucker, Vanillezucker, Zitrone und Ei in eine große Schüssel und vermengt alles. Jetzt gießt ihr die Milch mit der aufgelösten Hefe hinzu und knetet alles etwa 5 Minuten zu einem glatten Teig. Nicht wundern, der Teig ist recht flüssig und nicht so fest wie normaler Hefeteig. Jetzt muss der Teig etwa 1 Stunde an einem warmen Ort gehen. Mein Backofen hat dafür eine Gärstufe, aber früher haben wir den Teig mit einem feuchten Küchenhandtuch abgedeckt und ihn in die Nähe der Heizung gestellt. Der Teig sollte sich in der Zeit etwa verdoppeln. Anschließend teilt ihr ihn in 5 gleichgroße Portionen und formt daraus die Weckmänner. Dazu formt ihr erst eine etwa 20 cm lange Wurst und knipst oben ein 3 – 4 cm großes Stück für den Kopf ab. Dieses rollt ihr nun zu einer Kugel und drückt es ein wenig platt. Für den Körper schneidet ihr die Wurst oben an den Seiten schräg ein und zieht die Arme vom Körper weg. Für die Beine schneidet ihr die Wurst unten mittig ein und zieht sie ebenfalls ein wenig auseinander. Jetzt lasst ihr die Weckmänner nochmals 10 Minuten gehen, verziert sie anschließend mit Rosinen und streicht sie ein (dazu Eigelb und Milch verquirlen). Nun müssen die Weckmänner bei 180 ° C Umluft für ca. 10 – 15 Minuten in den Ofen. Am besten schaut ihr die letzten Minuten zu, damit die Weckmänner nicht zu dunkel werden. Ach ja, am besten legt ihr die Weckmänner mit viel Abstand aufs Blech, sonst bekommt ihr auch so ein süßes Pärchen. Diese beiden hier hatten eine heiße Affäre im Backofen 😉
HIMMELSSTÜCK says
Die kleinen Männchen liebe ich auch! Und Martinsbrezel. Die gönnen wir uns morgen auch!
Liebe Grüße, Rahel
Ulli von Hej Hanse says
Die sehen aber toll und vor allem auch lecker aus! Bei uns im Kindergarten werden immer Martinsgänse aus Hefeteig gebacken. Aber deine Herrschaften muss ich mir merken. Liebe Grüße, Ulli
siebenVORsieben says
Ich bin total begeistert von diesen Weckmännern und habe mir tatsächlich überlegt, dieses Jahr welche zu backen.
Tja, und wo ich sie nun so schön präsentiert bekomme, bleibt mir doch gar nichts anderes mehr übrig, oder?
Liebe Grüße und danke für das Rezept (und die schönen Bilder)
Jutta
Doris Kern says
Oh wie schön – das erinnert an Kindheit! Ich mag diese Zeit so gerne und die Lichter der Laternen sind so hübsch… Bei uns gibt es Martini-Kipferl 😉
Alles Liebe zu Dir,
Doris
ars pro toto says
Süüüß! Ich bin ganz verzaubert. Bei uns werden nur arme Gänschen gelyncht. Und sehr sehr schöne Fotos!
Liebe Grüße
Sonja
Ina says
die weckmänner sind ja mehr als herzig 😀 tolle idee die einfach mal selsbt zu machen!
Schwarzwaldmaidli says
Weckmänner werden von mir immer noch heiß und innig geliebt und natürlich auch gegessen. 😉
Mit deinem Text hast du mich in meine Kindheit versetzt. So schön waren die St.Martin-Umzüge und ich kann mich an ein Jahr erinnern, da fackelte die Laterne meiner Schwester ab.
Liebe Grüße
Anette
glückszauber says
Liebe Dörthe,
hmm, wie lecker! Weckmänner gibt es bei uns so leider gar nicht – an Sankt Martin gibt es vor allem Plätzchen. Ich wollte sie aber schon immer einmal probieren, da ich süßes Hefegebäck sehr mag. Vielleicht könnte man da also eine neue Tradition beginnen. 😉
Liebe Grüße,
Sarah
Nica Sotiropoulos says
Den Laternenumzug, bei uns Räbenumzug, haben wir am Samstag hinter uns gebracht. Weckmänner backen noch nicht. Das steht auch noch auf der Liste der Adventszeit. Bei uns heissen die Gritibänze 🙂
Herzlichst Nica
Nicole/Frau Frieda says
Wir waren gestern Laterne laufen, liebe Dörthe!
Und nun rate mal was es abends im Kreise unserer Lieben zu essen gab?
Genau – Weckmänner! Allerdings vom Bäcker.. guck verlegen!
Aber nächstes Jahr mache ich sie selber ;)) ganz bestimmt!
Vielen Dank für das Rezept! Herzlichst, Nicole
Carmen Settmacher und Saskia Kiefert says
Mmmmhhh lecker – da würde man doch am liebsten gleich "reinbeissen"… Unsere Kids sind fast schon zu groß für Sankt Martin, aber bei den Laternen-Umzügen erinnern wir uns gerne an die schöne Kindergartenzeit und den Martinsumzug zurück :). Herzallgäuerliebste Grüße von Saskia
Christina says
Die sehen ja wirklich zum Reinbeissen lecker aus. Gerade heute haben wir in der Arbeit über St. Martin gesprochen und wie super aufgeregt man in Kindertagen zum Laternenfest war. War ne tolle Zeit…. Na dann – "Rabimmel, Rabammel, Rabumm" 😉
Liebe Grüße,
Christina
PS: Ich finde du gibts dir beim Texten viel Mühe und das kommt so selten an, da viele immer "nur" Bilder anschauen. Daher Lob an dieser Stelle – Super Text 🙂
RAUMIDEEN says
Wie gut Deine Weckmänner aussehen, um so einen zu bekommen, würde ich auch an Deiner Haustür klingeln und Dir ein Lied vorsingen 😉 !
Liebe Grüße
Cora
Duni | Windmelodie says
Aaahhh <3 In groß sind die kleinen ja noch viel viel viel viel süßer! 😀 Ich bin ganz bezaubert von deinen schnuckeligen Weckmännern und mir fällt gerade auf, dass ich noch niiiieee etwas zu Sankt Martin gemacht habe o_o ich hab das auch noch auf keinem Blog gesehen, aber ich find es echt super 🙂 Als Kind fand ich die Zeit nämlich auch immer ganz toll! Deine Weckmänner sind dir auch super gelungen mein Schätzelein, sieht super lecker aus 🙂
Hab noch eine schöne Woche meine Liebe und fühl dich geknuddelt :*
Deine Duni <3
alvariina says
So schön und man riecht seinen Hefe -Duft, bis hier her. Sie erinnern mich an meine Kindheit da gab es sie immer zu Nikolaus in der Schule. Vor allem waren diese Pfeifen auch sehr beliebt. Darf ich fragen wo Du sie her hast?
Einen ganz lieben Novembergruß von Katharina
dkm says
Hallo Katharina,
Vielen Dank für deine lieben Worte. Die Pfeilen habe ich von gekauften Weckmännern aufgehoben. Bei mir hat aber auch nicht jeder Weckmann eine bekommen.
Liebe Grüße
Dörthe
Rosy | Love Decorations says
Dörthe, ohhh, die Fotos und dein Beitrag haben sowas von Kindheitserinnerungen bei mir hervorgerufen *-* Danke dafür, meine Liebe!
Und jaaa, das mit der Kerze in der Laterne – genau das meinte ich letztens noch zu meinem Freund, dass man heutzutage gar nicht mehr macht/sieht. Ich find´s ja schon wieder bisschen schade… Vor allem, immer wenn ich in der Grundschule mit so etwas aus "unserer" Zeit (oh Gott, dass klingt so als wären wir uralt^^ 😀 ) komme, sind die Kleinen richtig begeistert 🙂
Richtig toll, dass jemand Sankt Martin postet – das geht doch gern mal unter ♥ Und deine Weckmänner werde ich definitiv mal nachbacken, vielleicht auch noch heute, wenn es die Zeit hergibt 😉
Hab noch eine schöne Woche und liebste Grüße,
Rosy
Frau Liebling says
Ach mist, ich hatte mir für dieses Jahr vorgenommen welche zu backen, hab es aber voll vergessen. 🙂 Deine sehen richtig lecker aus und süß wie sich die beiden an de Händen halten. 🙂 Bei uns in Hessen gibt es auch jedes Jahr einen Laternenumzug, worauf ich mich als Kind immer sehr gefreut habe. Vorher habe ich mit meiner Mama und meiner Schwester auch immer Laternen gebastelt. Einen guten Umzug wünsche ich dir, bei mir geht es Ende des Monats los. 🙂 Liebe Grüße, Judith
titan tina says
Oh wie zauberhaft deine Weckmänner! So süß! Kenn ich so gar nicht, bei uns hier im niederösterreichischen "Wald/Weinviertel" gibt es nur zum "Krampus" welche aus diesem Teig. Das Laternenfest ist immer ein großes Highlight für die Kleinen, wird aber weniger romantisch als du es beschreibst vor dem Kirchplatz mit Schul-und KiGa-Kindern gefeiert, die ein paar Lieder singen. Die Prozession findet nur ganz kurz statt, und danach gibt es Glühwein. Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind nur bei einem einzigen Mal dabei war, weil ich immer so stark verkühlt war und mich unendlich darüber geärgert habe 🙁
Liebe sonnige Grüße!
Tina
Jenni says
Liebe Dörthe!
Danke für diese wunderbare Geschichte am Montagmorgen! Es hat wirklich Freude gemacht, sie zu lesen und ich wurde gleich ein wenig in meine eigene Kindheit zurückversetzt, als es damals immer Laternensingen ging. Und dann kam man abends nach Hause und hatte einen ganzen Beutel voller Süßigkeiten und Nüssen und Mandarinen…Wie schön das war! 🙂
Diese Weckmänner sehen aber auch wirklich zum Anbeißen aus – das Rezept werde ich mir gleich einmal abspeichern und auch, wenn ich es ein wenig umwandeln werde, wird es mir eine tolle Stütze für meine eigene Backversuche sein – danke dir! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
dkm says
Guten Morgen liebe Jenni,
es freut mich, dass dir mein Artikel so gut gefallen hat! 🙂 Und natürlich wünsche ich dir viel Erfolg bei deinen eigenen Backversuchen! Die Weckmänner sind echt lecker und nicht ganz so süß, wie die vom Bäcker. Die größte Herausforderung ist für mich immer das Formen. Sie sehen doch recht schnell wie kleine Aliens aus …;-)
Ganz liebe Grüße
Dörthe